Lager-Modernisierung in 5 Monaten
Ziel der Lager-Reorganisation war die Ablösung der zehn Jahre alten Hardwareplattform sowie der ebenfalls veralteten Lagerverwaltungssoftware im laufenden Betrieb. S&P war als Generalunternehmer verantwortlich für den Einsatz der neuen Lagerverwaltungssoftware, für die Modernisierung der unterlagerten Steuerung (MFR) und die Anbindung der SAP/R2 Software über eine Online-Schnittstelle. Für die gesamte Modernisierung und Reorganisation des Lagers wurde eine Laufzeit von nur fünf Monaten veranschlagt. Im Rahmen der Reorganisation wurden Funktionsbausteine, die aus böwespezifischen Fertigungsgegebenheiten resultieren, vom PPS-System im neuen Lagerverwaltungssystem integriert. Das HOST-System übergibt online die kompletten Fertigungsaufträge mit durchschnittlich 400 Arbeitsvorgängen an das LVS. Dort werden die auf die Fertigung bezogenen Bedarfsmengen zu Auslageraufträgen für mehrere komplette Fertigungslose pro Arbeitsvorgang und Artikel zusammengefaßt. Wesentliche war hierbei die Reduzierung des Kommissionieraufwandes im automatischen Kleinteilelager (AKL) durch eine deutliche Verringerung der Pickpositionen pro Arbeitsplatz.
Ferner wurde der Datenaustausch zwischen PPS und LVS, der bisher über Magnetbänder erfolgte, auf eine Online-Verbindung umgestellt. Voraussetzung hierfür war die Realisierung einer Schnittstelle auf Lu6.2 Basis unter Verwendung der CPI-C-Bibliotheken von SAP. Die R/2-Anbindung wurde inzwischen im laufenden Betrieb auf eine SAP R/3-Anbindung per IDOC umgestellt.
Randbedingung für die Einführung der neuen Software war der nahtlose Übergang vom alten auf das neue LVS-System ohne den Lagerbetrieb länger als ein Wochenende zu stoppen.
In diesem Zeitraum wurden die Lagerbestände platzbezogen (inkl. der Tablarbelegung) in die neue Datenbank übernommen Zusätzlich wurden die bereits begonnenen Fertigungsaufträge vom PPS sowie die im alten LVS-System aufgelaufenen Fehlmengen migriert.
Zur Ankopplung des AKL's wurde während der zweiwöchigen Inbetriebnahme der Lagerbetrieb von drei auf zwei Schichten reduziert. In der dritten Schicht wurde das mit festen Tablaren versehene 6-gassige AKL an das neue LVS gekoppelt und getestet. In der restlichen Zeit wurden das manuell bediente Blech- und Stangenlager sowie das Paletten- und Komponentenlager in Betrieb genommen.