Neuer eurocom-Ratgeber zu Bedeutung und Verordnung der medizinischen Kompressionstherapie

Die medizinische Kompressionstherapie ist Basistherapie bei Venen- und Ödemerkrankungen.
Neuer eurocom-Ratgeber zu Bedeutung und Verordnung der medizinischen Kompressionstherapie

Darauf weist eurocom, die Herstellervereinigung für Kompressionstherapie, orthopädische Hilfsmittel und digitale Gesundheitsanwendungen hin und veröffentlicht pünktlich dazu den neuen Ratgeber „Medizinische Kompressionstherapie richtig verordnen – ein Überblick für Ärzte“. Orientiert an den Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften informiert er kompakt über die wesentlichen Aspekte, die für die Verordnung von Bedeutung sind. eurocom: „Uns ist es wichtig, das komplexe Thema Kompressionstherapie und ihre verschiedenen Möglichkeiten der Versorgung verständlich und im Gesamtzusammenhang zu erklären, damit Patienten die Therapie erhalten, die auf ihr individuelles Beschwerdebild abgestimmt ist. Darum kommen neben Indikationen auch die verschiedenen Kompressionsklassen, Druckeigenschaften und Strickarten zur Sprache.“ Die Publikation steht ab sofort unter www.eurocom-info.de/service/publikationen zum Download bereit und kann dort auch als Printversion bestellt werden.

Kompressionstherapie ist Basistherapie

„Die frühzeitige und konsequent durchgeführte Kompressionstherapie gilt als die wirksamste Maßnahme, um das Fortschreiten der Venen- und Ödemerkrankungen zu verhindern und Beschwerden zu lindern. Schmerzen lassen nach, die Mobilität verbessert sich – und damit die Teilhabe und Lebensqualität der meist chronisch Kranken“, erklärt Professor Markus Stücker, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Erkrankungen des Venen- und Lymphsystems sind weit verbreitet. Allein in Deutschland leiden rund 30 Prozent der erwachsenen Durchschnittsbevölkerung an relevanten venösen Erkrankungen der unteren Extremitäten und 1,8 Prozent an einem manifesten Lymphödem der Beine. Betroffen sind nicht nur ältere, sondern zunehmend auch jüngere Menschen. Es handelt sich in der Regel um chronische Krankheitsbilder, die unbehandelt zum Fortschreiten neigen, oder um akute Krankheitsbilder, die unbehandelt zu Komplikationen oder chronischen Folgezuständen führen können. „Doch welcher Patient ahnt schon, dass zunächst harmlos erscheinende venöse Veränderungen zu Thrombosen und Lungenembolien oder zu einem Ulcus cruris venosum, dem so genannten „offenen Bein“ führen können? Umso wichtiger ist es, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln“, empfiehlt Stücker.

Medizinische Kompressionsstrümpfe nicht mit Thrombose-Prophylaxestrümpfen oder Stützstrümpfen verwechseln

„Die leitlinienbasierte Darstellung der medizinischen Kompressionstherapie in unserem neuen Ratgeber war uns auch deswegen ein besonderes Anliegen, weil es immer wieder zu Begriffsverwechslungen kommt. Selbst auf Gesundheitsportalen oder Medien für die Ärzteschaft werden medizinische Kompressionsstrümpfe mit Thrombose-Prophylaxestrümpfen oder gar Stützstrümpfen in einen Topf geworfen. Das ist umso ärgerlicher, als diese Verwechslungen Auswirkungen auf die therapiegerechte Versorgung der Patienten haben können. Es kommt also auf begriffliche Trennschärfe an“, betont eurocom.

Medizinische Kompressionsstrümpfe (MKS) sind anerkannte, in der Produktgruppe 17 des  Hilfsmittelverzeichnisses des GKV-Spitzenverbandes und in den Leitlinien der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften verankerte Hilfsmittel. Sie kommen als Basisbehandlung bei bereits existierenden Venenerkrankungen und Erkrankungen des Lymphsystems zum Einsatz. Medizinische Kompressionsstrümpfe, die in Deutschland mit dem RAL-Gütezeichen ausgezeichnet sein müssen, sind in vier verschiedenen Kompressionsklassen erhältlich. Dadurch ist gewährleistet, dass jeder Patient genau den Druck erhält, den er braucht. Sie werden vom Arzt verordnet und sind in Sanitätshäusern und Apotheken erhältlich. Dort werden die Beine der Patienten genau vermessen, damit die Strümpfe korrekt passen. MKS entfalten ihre volle Wirkung am besten, wenn sich der Patient bewegt.

Thrombose-Prophylaxestrümpfe, auch Anti-Thrombosestrümpfe genannt, werden ausschließlich bei bettlägerigen, also nicht mobilen Patienten zur Verhinderung einer Thrombose eingesetzt.
Stützstrümpfe hingegen besitzen lediglich eine minimale Kompression. Sie sind deshalb nur für Venengesunde zur Vorbeugung gegen schwere, müde Beine bei langem Stehen oder Sitzen geeignet